Osteopathie / Chiropraktik

Die Osteopathie und Chiropraktik geht zurück auf die Heilkunde der "bone setter" die in England und Amerika des 19. Jahrhunderts für Furore sorgten. In der Folge wurde diese "Erfahrungsheilkunde" von Andrew Taylor Still weiter erforscht und mit einem theoretischen Grundkonzept untermauert.

Der Begriff "Osteopathie" setzt sich zusammen aus "osteo" - dem Knochen und "pathos" - mit Gefühl, in Bezug auf, - und bedeutet frei übersetzt: Der Einfluss des skelettalen Systems in Relation zu einer Krankheit, deren Ursache und der Genesung dieser.

 

Taylor ging davon aus, dass die Gesamtheit des Körpers eine Funktionseinheit bildet in der sich Störungen in einem Bereich auch auf andere Bereiche auswirken. Durch die Behandlung des Knochengerüstes und des Bewegungsapparates lassen sich daher auch Störungen des Organismus beheben.

Der Wirbelsäule kommt als zentralem Stützorgan und Schutzhülle des Rückenmarks eine entscheidende Bedeutung zu. Aber auch Fascien und Muskeln nehmen nachhaltig Einfluss auf die Funktionalität unserer Gesamtheit.

Dabei lauten die Grundprinzipien der Osteopathie:

I.:    Der Körper ist eine unteilbar Einheit.

II.:  Struktur und Funktion sind reziprok zueinander und gegenseitig voneinander abhängig

III.: Der Körper besitzt die Fähigkeit zur Selbstregulation (Selbstheilung, Homöostase)

 

Parallel zu Taylors Forschungen wuchs die von Daniel David Palmer begründete Chiropraktik mit einem ähnlichen Gedankenmodell.

 

Lange Zeit war der Umgang mit dem Patienten in der chiropraktischen Praxis relativ "herzhaft", und auch in jüngerer Zeit definierte sich der vermeintliche Erfolg oft über das bekannte "Knack" Geräusch das beim Reponieren eines Wirbels entstehen kann. Doch Taylor sagte bereits: "If mucles and bones fight, bones never win". Was in der Praxis bedeutet, dass wenn die Fehlstellung eines Kochen manuell korrigiert wird, aber die der Störung oft zugrundeliegende Fehlspannung der muskulären Anteile, Fascien und den damit beteiligten Organen unbehandelt bleibt, der Erfolg meist von kurzer Dauer sein wird.

 

 

Aus ganzheitlicher Betrachtung gilt es, abgesehen von Manipulation und Mobilisation, auch immer das Augenmerk auf den Zustand der umliegenden Gewebe zu haben und nicht zuletzt den MENSCHEN als solchen in seiner gesamten Lebenssituation wahr zu nehmen.